
Die Kinesiologie ist eine genauso sanfte wie verblüffende Diagnoseform, bei der mit Hilfe spezieller Muskeltests gearbeitet wird. Der Therapeut wählt hierbei einen Testmuskel (meist am Oberarm oder Oberschenkel des Patienten) aus. Wenn der Muskel bei seiner Testung schwach reagiert, d.h., im Vergleich zu seiner normalen Kraft eine Kraftminderung aufweist, wird dies als eine Störung im Körper des Patienten gedeutet. Diese Störung kann durch ein sog. „Störfeld“ wie eine Narbe, einen kaputten Zahn oder andere Störfelder wie Mandeln, Nebenhöhlen, Schilddrüse bedingt sein. Aber auch eine Blockade in einem Gelenk oder in einem Wirbelsäulenabschnitt kann den Muskel in seiner Kraft schwächen. Wurden vorhandene Störfelder durch Neuraltherapie oder Blockaden durch Chiropraktik, Osteopathie oder andere manuelle Verfahren beseitigt, muss der Muskel bei einer erneuten kinesiologischen Testung dann wieder stark reagieren– das heißt, er arbeitet wieder mit seiner normalen Kraft.
Ich halte die Kinesiologie für ein faszinierendes Verfahren, das in meiner Praxis oft zu überraschenden Ergebnissen führt. Laut Lehrmeinung der Kinesiologie kann mit Hilfe des Muskeltests übrigens auch herausgefunden werden, welches Medikament bei einer medikamentösen Behandlung am ehesten eingesetzt werden sollte. Es gibt auch die sog. psychologische Kinesiologie, bei der es um die Aufspürung und Behandlung ungelöster seelischer Konflikte geht – diese Methode wende ich in meiner Praxis aber nicht an.